13.12.2002 (GE 24/02, Seite 1584) Anno-August Jagdfeld, Immobilienunternehmer und -kreativer, will das Metropol-Theater an der Friedrichstraße übernehmen, an dem nun schon mehrere gescheitert sind.

Das Musical „Cabaret” will er dort aufführen. Sein Kaufangebot: 1 Euro. Geschätzte Sanierungskosten für das Theater: 60 Millionen Euro. Ob Jagdfeld das ernst meint? Vieles von dem, was der gebildete und umtriebige Unternehmer angepackt hat, ist gut gegangen, sein Meisterstück war der „Wiederaufbau” des Hotels Adlon am Pariser Platz. Was mit dem Quartier 206 in der Friedrichstraße wird, weiß man noch nicht, Jagdfelds Pyramide in Marzahn gilt Anlegern als Millionengrab, die Übernahme des Hauses Cumberland am Kurfürstendamm, in dem früher die OFD saß, scheiterte, weil mit der Hotelkette Kempinski der vorgesehene Hotelbetreiber absprang und Jagdfeld keinen neuen fand. Und beim Cumberland gibt es für den Unternehmer auch noch Altlasten, weil die OFD sich die Differenz zwischen Jagdfelds Preis für das Cumberland-Haus (82 Millionen Euro) und dem jetzt nach einer Neuausschreibung zu erzielenden Kaufpreis persönlich füllen will. Und auch die Tacheles-Brache an der Oranienburger Straße, deren Bebauung Jagdfeld schon lange plant, ist eben auch schon lange eine Brache.