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Telekom greift ab
Protestwelle nach Erhöhung der Kabelgebühren
05.12.2002 (GE 23/02, Seite 1524) Der Unmut wegen der Preiserhöhung der Deutschen Telekom, die seit 1. November 2002 für Millionen von Kabelkunden die Gebühren um bis zu 40 % erhöht hat, wächst auf breiter Front. Nach einer EMNID-Umfrage für die Zeitschrift „TV-Movie“ erwägen 45 % , ihren Kabelnetzanschluß zu kündigen und auf Satellitenempfang umzusteigen, eine weit überwiegende Zahl der Befragten findet die Preisanhebung weit überhöht, Mieterverbände sprechen von Abzockerei.
Die Preisanhebung erfolgte im wesentlichen deshalb, weil die Telekom die ihr noch verbliebenen Netze verkaufen will und glaubt, mehr für die Netze erlösen zu können, wenn die Gebühren entsprechend höher sind.

Unrichtig ist auch die beispielsweise von Kabel Berlin-Brandenburg gemachte Behauptung, daß die Kabelgebühren in den letzten fünf Jahren stabil gewesen seien, obwohl vor drei Jahren Erhöhungen durchgeführt worden waren.
Die Kabelkunden sollten als erste Reaktion ihre Einzugsermächtigungen widerrufen und den Preisänderungen widersprechen und gleichzeitig die Fortsetzung des bisher geltenden Vertragsverhältnisses einfordern.
Außerdem sollte der Gesellschaft Kabel Berlin-Brandenburg deutlich gemacht werden, daß man ihre Preisanhebung angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Verhältnisse für schamlos und unseriös hält.

Der Weg über die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post ist verbaut, weil die Preiserhöhung der Telekom keinem Genehmigungsvorbehalt durch die Regulierungsbehörde unterliegt. Ein Einlenken kann wohl nur über wirtschaftlichen Druck erreicht werden (vgl. auch nebenstehendes Interview).