Archiv / Suche
Ruhig und entspannt schlafen unterm Porenbetondach
21.11.2002 (GE 22/02, Seite 1485) Für heutige Bauherren ist es fast schon selbstverständlich, bei der Planung ihres neuen Zuhauses das Dachgeschoß in den Wohnbereich mit einzubeziehen. Auf die Frage nach dem Grund werden in erster Linie Kostenaspekte genannt. Denn die Nutzung des Dachraums trägt auf preiswerte Art und Weise zur Vergrößerung der Wohnfläche bei. Gleichzeitig ist der Dachraum ein gestalterisch interessanter Wohnbereich. Oft liegt gerade der Schlafbereich unter dem Dach, d. h. ein Wohnbereich, an dessen Qualität besondere Anforderungen gestellt werden sollten. Die Praxis zeigt, daß Massivdächer aus Porenbeton bestimmte Vorteile gegenüber konventionellen Dachkonstruktionen bieten.
Das Porenbeton-Massivdach
Hier besteht die Dachkonstruktion nicht aus Holzsparren, sondern wird durch Porenbeton-Dachplatten ersetzt. Porenbeton-Dachplatten können bis zu einer Länge von 8 m hergestellt werden. Die Stärke der Platten variiert zwischen 100 und 300 mm. Sie werden direkt vom Lieferfahrzeug auf das Dach montiert. Je nach Ausrichtung spricht man von der sogenannten Schottenbauweise oder Sparrenbauweise. Bei der Schottenbauweise werden die Dachplatten parallel zum First bzw. der Traufe verlegt, bei der Sparrenbauweise senkrecht dazu.
Porenbeton-Dachplatten sind Rohbau-Bauteile und müssen deshalb mit einer Dacheindeckung versehen werden. Möglich sind alle üblichen Dacheindeckungen wie Dachsteine oder Dachziegel. Eine raumseitige Verkleidung mit Gipskartonplatten oder dergleichen ist nicht erforderlich. Je nach persönlichem Geschmack können die Dachplatten sichtbar bleiben oder verputzt und mit Tapete/Anstrich versehen werden.
Der Dachform stehen so gut wie keine gestalterischen Hemmnisse entgegen. Neben den weit verbreiteten Satteldachformen sind Pult-, Tonnen- oder Shedddächer möglich. Auch Flachdächer sind denkbar. Ausreichend Licht gibt einem Dachgeschoß erst die richtige Atmosphäre. Deshalb ist es selbstverständlich, daß in einem Massivdach auch Dachfenster eingebaut werden können. Je nach architektonischer Vorstellung sind Dachgauben, Erker oder Dachterrassen möglich. Neben dem Baustoff Porenbeton existieren auch Massivdächer aus Normal- oder Leichtbeton sowie Ziegelelementen.
Sommerlicher Wärmeschutz
In Wohnräumen direkt unter dem Dach kann es im Sommer oft unerträglich heiß werden. Dies liegt zum einen an der schlechten Wärmedämmung in älteren Gebäuden, zum anderen an der fehlenden Speichermasse bei konventionellen Dächern. Eine gute Wärmedämmung bewirkt, daß im Winter möglichst wenig Wärme nach außen abgegeben wird. Umgekehrt sorgt sie im Sommer dafür, daß es im Inneren trotz hoher Außentemperaturen angenehm kühl bleibt. Für den sommerlichen Wärmeschutz genauso wichtig ist die Fähigkeit von Bauteilen, Wärme zwischenzuspeichern und somit als zusätzlicher Puffer zu wirken. Während der Nacht kühlen die massiven Bauteile ab und können während des Tages zusätzliche Wärme aufnehmen und zur Kühlung des Raumes beitragen. Voraussetzung hierfür ist, daß während der Nacht die Wärme durch ausreichende Lüftung wieder abgeführt wird. Dieser Effekt zeigt auch bei längeren Hitzeperioden seine Wirkung.
Porenbeton ist bekannt als Baustoff mit einer hervorragenden Wärmedämmung. Im Gegensatz zur Außenwand kommt das Porenbeton-Massivdach dennoch nicht ganz ohne zusätzliche Wärmedämmung aus. Gegenüber einer herkömmlichen Dachkonstruktion kann jedoch die Dicke der Dämmung deutlich reduziert werden. Auch was die Speicherfähigkeit von Porenbeton angeht, haben unabhängige Messungen gezeigt, daß die Innenraumtemperatur auch unter extremen sommerlichen Temperaturen nur wenig beeinflußt wird.
Die neue Energieeinsparverordnung
Um die Anforderungen der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) (durchschnittlich 30 % weniger Energieverbrauch bei Neubauten) zu erfüllen, ist eine gute Wärmedämmung unumgänglich. Weiterhin betont die EnEV die Bedeutung luftdichter Konstruktionen und die Vermeidung von Wärmebrücken.
Wärmebrücken sind lokale Schwachstellen in der Wärmedämmung von Gebäuden. Zum einen geht hier unnötig Energie verloren, zum anderen gehören Wärmebrücken auch unter hygienischen Gesichtspunkten zu den Problemzonen in einem Gebäude. Hier kann es unter ungünstigen Bedingungen zur Anreicherung von Feuchtigkeit bis hin zur Schimmelbildung kommen. Dies ist dann nicht nur ein optischer Mangel, sondern kann auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, z. B. allergischen Reaktionen, führen. Mit Bausystemen aus Porenbeton läßt sich der Einfluß von Wärmebrücken auf ein Minimum reduzieren. Mit dem Porenbeton-Massivdach wird dieses Bausystem auf den Dachraum erweitert, so daß der komplette Rohbau aus einem Baustoff besteht.
Lüften ist aus hygienischen Gründen unabdingbar. Unerwünscht sind Lüftungswärmeverluste durch Undichtigkeiten in der Gebäudehülle. Neben dem Effekt der Energieeinsparung und fehlender Zugerscheinungen leistet eine luftdichte Gebäudehülle einen Beitrag zum schadensfreien Bauen. Beispielsweise kann durch das Durchströmen von Bauteilen Feuchte hineingelangen, was wie bei den Wärmebrücken im schlimmsten Fall zur Schimmelbildung führen kann.
Naß verputztes Mauerwerk aus Porenbeton ist grundsätzlich luftdicht. Die Luftdichtheitsschicht wird hier durch den Putz gewährleistet. Hinzu kommt, daß Porenbeton aus einer Vielzahl von geschlossenen Poren besteht. Dies bedeutet, ein Durchströmen der Steine ist in keiner Richtung möglich, was eine zusätzliche Sicherheit bietet. Gleiches gilt für das Massivdach. Zwar läßt sich bei anderen Konstruktionen, beispielsweise unter Zuhilfenahme von Kunststoff-Folien, auch eine Luftdichtheitsschicht erzielen, es muß jedoch Stößen, Überlappungen, Durchdringungen deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Diese in der Regel kritischen Details entfallen beim Porenbeton-Massivdach.
Schallschutz
Aufgrund seiner höheren Masse im Vergleich zu einem konventionellen Dach hat das Porenbeton-Massivdach beim Thema Schallschutz eindeutig die Nase vorn. Dies gilt sowohl beim Schallschutz gegenüber Außenlärm als auch bei der oft vernachlässigten Schall-Längsleitung in der Dachebene, die besonders bei Reihenhäusern oder aneinandergrenzenden Wohnungen von Interesse ist. Dachflächenfenster können den Schallschutz des Massivdachs abmindern. Je nach Anforderungen müssen entsprechende Fenster ausgewählt oder diese bei sehr hohen Anforderungen in den Giebelwänden angeordnet werden. Fenster in senkrechten Wänden bieten im allgemeinen einen besseren Schallschutz bei zugleich einfacheren und preisgünstigeren Konstruktionen.
Brandschutz
Wie für alle Massivbaustoffe gilt: Porenbeton brennt nicht. Er kann somit in die Brandschutzklasse A1 (nicht brennbar) eingeordnet werden. Hinzu kommt, daß im Brandfall kein Rauch oder giftige Gase entstehen können. Ein weiteres Plus ist die hohe Feuerwiderstandsdauer von Porenbeton.
Möglich sind Feuerwiderstandsklassen zwischen F 30 und F 180.
Sturmsicherheit
Sturmschäden an Gebäuden sind in erster Linie im Dachbereich zu verzeichnen. Auch wenn einmal durch einen besonders starken Sturm die Dacheindeckung weggerissen wird: Ein Massivdach bietet selbst dann noch einen ausreichenden Schutz vor dem Unbill der Witterung. Die starken Stürme der letzten Jahre haben gezeigt: Bei der Vielzahl der Schäden kann bis zum Zeitpunkt der Reparatur einige Zeit vergehen. Mit einem Massivdach aus Porenbeton ist der Wohnraum weiterhin gut geschützt.
Hier besteht die Dachkonstruktion nicht aus Holzsparren, sondern wird durch Porenbeton-Dachplatten ersetzt. Porenbeton-Dachplatten können bis zu einer Länge von 8 m hergestellt werden. Die Stärke der Platten variiert zwischen 100 und 300 mm. Sie werden direkt vom Lieferfahrzeug auf das Dach montiert. Je nach Ausrichtung spricht man von der sogenannten Schottenbauweise oder Sparrenbauweise. Bei der Schottenbauweise werden die Dachplatten parallel zum First bzw. der Traufe verlegt, bei der Sparrenbauweise senkrecht dazu.
Porenbeton-Dachplatten sind Rohbau-Bauteile und müssen deshalb mit einer Dacheindeckung versehen werden. Möglich sind alle üblichen Dacheindeckungen wie Dachsteine oder Dachziegel. Eine raumseitige Verkleidung mit Gipskartonplatten oder dergleichen ist nicht erforderlich. Je nach persönlichem Geschmack können die Dachplatten sichtbar bleiben oder verputzt und mit Tapete/Anstrich versehen werden.
Der Dachform stehen so gut wie keine gestalterischen Hemmnisse entgegen. Neben den weit verbreiteten Satteldachformen sind Pult-, Tonnen- oder Shedddächer möglich. Auch Flachdächer sind denkbar. Ausreichend Licht gibt einem Dachgeschoß erst die richtige Atmosphäre. Deshalb ist es selbstverständlich, daß in einem Massivdach auch Dachfenster eingebaut werden können. Je nach architektonischer Vorstellung sind Dachgauben, Erker oder Dachterrassen möglich. Neben dem Baustoff Porenbeton existieren auch Massivdächer aus Normal- oder Leichtbeton sowie Ziegelelementen.
Sommerlicher Wärmeschutz
In Wohnräumen direkt unter dem Dach kann es im Sommer oft unerträglich heiß werden. Dies liegt zum einen an der schlechten Wärmedämmung in älteren Gebäuden, zum anderen an der fehlenden Speichermasse bei konventionellen Dächern. Eine gute Wärmedämmung bewirkt, daß im Winter möglichst wenig Wärme nach außen abgegeben wird. Umgekehrt sorgt sie im Sommer dafür, daß es im Inneren trotz hoher Außentemperaturen angenehm kühl bleibt. Für den sommerlichen Wärmeschutz genauso wichtig ist die Fähigkeit von Bauteilen, Wärme zwischenzuspeichern und somit als zusätzlicher Puffer zu wirken. Während der Nacht kühlen die massiven Bauteile ab und können während des Tages zusätzliche Wärme aufnehmen und zur Kühlung des Raumes beitragen. Voraussetzung hierfür ist, daß während der Nacht die Wärme durch ausreichende Lüftung wieder abgeführt wird. Dieser Effekt zeigt auch bei längeren Hitzeperioden seine Wirkung.
Porenbeton ist bekannt als Baustoff mit einer hervorragenden Wärmedämmung. Im Gegensatz zur Außenwand kommt das Porenbeton-Massivdach dennoch nicht ganz ohne zusätzliche Wärmedämmung aus. Gegenüber einer herkömmlichen Dachkonstruktion kann jedoch die Dicke der Dämmung deutlich reduziert werden. Auch was die Speicherfähigkeit von Porenbeton angeht, haben unabhängige Messungen gezeigt, daß die Innenraumtemperatur auch unter extremen sommerlichen Temperaturen nur wenig beeinflußt wird.
Die neue Energieeinsparverordnung
Um die Anforderungen der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) (durchschnittlich 30 % weniger Energieverbrauch bei Neubauten) zu erfüllen, ist eine gute Wärmedämmung unumgänglich. Weiterhin betont die EnEV die Bedeutung luftdichter Konstruktionen und die Vermeidung von Wärmebrücken.
Wärmebrücken sind lokale Schwachstellen in der Wärmedämmung von Gebäuden. Zum einen geht hier unnötig Energie verloren, zum anderen gehören Wärmebrücken auch unter hygienischen Gesichtspunkten zu den Problemzonen in einem Gebäude. Hier kann es unter ungünstigen Bedingungen zur Anreicherung von Feuchtigkeit bis hin zur Schimmelbildung kommen. Dies ist dann nicht nur ein optischer Mangel, sondern kann auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, z. B. allergischen Reaktionen, führen. Mit Bausystemen aus Porenbeton läßt sich der Einfluß von Wärmebrücken auf ein Minimum reduzieren. Mit dem Porenbeton-Massivdach wird dieses Bausystem auf den Dachraum erweitert, so daß der komplette Rohbau aus einem Baustoff besteht.
Lüften ist aus hygienischen Gründen unabdingbar. Unerwünscht sind Lüftungswärmeverluste durch Undichtigkeiten in der Gebäudehülle. Neben dem Effekt der Energieeinsparung und fehlender Zugerscheinungen leistet eine luftdichte Gebäudehülle einen Beitrag zum schadensfreien Bauen. Beispielsweise kann durch das Durchströmen von Bauteilen Feuchte hineingelangen, was wie bei den Wärmebrücken im schlimmsten Fall zur Schimmelbildung führen kann.
Naß verputztes Mauerwerk aus Porenbeton ist grundsätzlich luftdicht. Die Luftdichtheitsschicht wird hier durch den Putz gewährleistet. Hinzu kommt, daß Porenbeton aus einer Vielzahl von geschlossenen Poren besteht. Dies bedeutet, ein Durchströmen der Steine ist in keiner Richtung möglich, was eine zusätzliche Sicherheit bietet. Gleiches gilt für das Massivdach. Zwar läßt sich bei anderen Konstruktionen, beispielsweise unter Zuhilfenahme von Kunststoff-Folien, auch eine Luftdichtheitsschicht erzielen, es muß jedoch Stößen, Überlappungen, Durchdringungen deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Diese in der Regel kritischen Details entfallen beim Porenbeton-Massivdach.
Schallschutz
Aufgrund seiner höheren Masse im Vergleich zu einem konventionellen Dach hat das Porenbeton-Massivdach beim Thema Schallschutz eindeutig die Nase vorn. Dies gilt sowohl beim Schallschutz gegenüber Außenlärm als auch bei der oft vernachlässigten Schall-Längsleitung in der Dachebene, die besonders bei Reihenhäusern oder aneinandergrenzenden Wohnungen von Interesse ist. Dachflächenfenster können den Schallschutz des Massivdachs abmindern. Je nach Anforderungen müssen entsprechende Fenster ausgewählt oder diese bei sehr hohen Anforderungen in den Giebelwänden angeordnet werden. Fenster in senkrechten Wänden bieten im allgemeinen einen besseren Schallschutz bei zugleich einfacheren und preisgünstigeren Konstruktionen.
Brandschutz
Wie für alle Massivbaustoffe gilt: Porenbeton brennt nicht. Er kann somit in die Brandschutzklasse A1 (nicht brennbar) eingeordnet werden. Hinzu kommt, daß im Brandfall kein Rauch oder giftige Gase entstehen können. Ein weiteres Plus ist die hohe Feuerwiderstandsdauer von Porenbeton.
Möglich sind Feuerwiderstandsklassen zwischen F 30 und F 180.
Sturmsicherheit
Sturmschäden an Gebäuden sind in erster Linie im Dachbereich zu verzeichnen. Auch wenn einmal durch einen besonders starken Sturm die Dacheindeckung weggerissen wird: Ein Massivdach bietet selbst dann noch einen ausreichenden Schutz vor dem Unbill der Witterung. Die starken Stürme der letzten Jahre haben gezeigt: Bei der Vielzahl der Schäden kann bis zum Zeitpunkt der Reparatur einige Zeit vergehen. Mit einem Massivdach aus Porenbeton ist der Wohnraum weiterhin gut geschützt.
Autor: Dr.-Ing. Julian Kümmel