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Immense Reparaturkosten
18.07.2002 (GE 14/02, Seite 884) Architekten sind schwierige Menschen, was früher nicht so auffiel, als es noch Poliere gab, die die schlimmsten handwerklichen Fehlentscheidungen (Architekten sind ja schließlich Künstler, keine Handwerker) noch rechtzeitig korrigierten.
Für den Bezirk Tempelhof-Schöneberg jedenfalls wird das Bauen mit dem Stararchitekten Hinrich Baller teuer. Rund 150.000 DM plus Anwaltskosten muß das Bezirksamt, wie der Bundesgerichtshof jetzt entschied, zusätzlich allein für einen von Baller gebauten Spielplatz am Winterfeldtplatz zahlen, wo der exaltierte Architekt nach einem Streit die Schlosserfirma gewechselt hatte und schließlich beide beauftragten Firmen Geld haben wollten. Das Bezirksamt, so habe der BGH gemeint, hätte Hinrich Baller stoppen müssen, sagte Baustadtrat Gerhard Lawrentz einer Zeitung. Damit ist für das Bezirksamt das Problem Baller noch nicht erschöpft, denn aus des Architekten Feder stammt auch die Sporthalle am Winterfeldtplatz, die ein undichtes Dach hat. Reparaturkosten: 800.000 Euro. Aus der Bezirkskasse. Ob die wieder zurückfließen - von Ballers Konto oder von den Konten der ausführenden Handwerksfirmen -, ist offen. Man wird auf dem Gerichtswege klären müssen, wer Schuld hat. Und bei der Turnhalle ist das auch noch nicht das Ende der Kletterstange. Für den Bau mußte ein Grundstück enteignet werden, dessen Entschädigung wesentlich zu niedrig angesetzt und gerade kürzlich vom Landgericht erhöht wurde.