Grundeigentum-Verlag GmbH
grundeigentum-verlag
Verlag für private und unternehmerische Immobilien
Anzeige

Archiv / Suche


Haus & Grund Deutschland wieder in Berlin
21.02.2002 (GE 4/02, Seite 220) Haus & Grund Deutschland ist wieder in Berlin. Jetzt so richtig und erst recht, nachdem am 31. Januar der Umzug von Düsseldorf in die alte und neue Hauptstadt mit Festakt und Empfang abgeschlossen und gefeiert worden ist.
Es waren prominente Plätze, an denen sich dieses Ereignis vollzog: Morgens gaben sich das politische Berlin und fast 400 Mitglieder und Gäste von Haus & Grund im Theater des Westens an der Kantstraße zwischen Bahnhof Zoo und Kurfürstendamm ein Stelldichein. Nachmittags wurde im neuen Verbandshaus an der Mohrenstraße 33 nahe dem traditionsreichen Gendarmenmarkt im früheren Ostteil der Stadt gefeiert und der neue Sitz des Zentralverbandes seiner Bestimmung übergeben.

Der Spannungsbogen war groß: Morgens eine würdige Feier im repräsentativen Stil, wie es sich für einen wohnungswirtschaftlichen Spitzenverband gehört, nachmittags ein munterer Treff auf allen Etagen und in sämtlichen Räumen an der Mohrenstraße. Vormittags Telemann und Händel von Solisten des Berliner Symphonieorchesters, am Nachmittag fetziger Jazz der „Quacktown Brandyballs“ aus Wiesbaden, bei denen der hessische Haus & Grund-Vorsitzende Richard Streim als Bandmitglied zeigte, daß er nicht nur für die Eigentümer ins Horn zu stoßen versteht, sondern auch musikalisch den Ton trifft.

Von einer ganzen Kette an historischen Ereignissen und manchen Wundern war die Rede, an deren Anfang die deutsche Wiedervereinigung 1990 stand, die über den Rückgewinn des früher schon den Hauseigentümern gehörenden Trümmergrundstücks und die Verschmelzung des Zentralverbandes mit seiner Vorgängerorganisation, dem Reichsbund, bis zur Vollendung des neuen Gebäudes im Quartier 30 in Berlin Mitte führt. „Ohne die Wiedervereinigung“, sagte Haus & Grund-Präsident Friedrich-Adolf Jahn, „wären wir nicht in Berlin. Dieser historische Glücksfall bleibt uns dauerhafte Verpflichtung.“

Unter den Gästen waren Rudolf Seiters, Bundestagsvizepräsident, Kurt Bodewig, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, und Klaus Wowereit, Berlins Regierender Bürgermeister. Aber auch Bundestagsvizepräsidentin Anke Fuchs in ihrer Eigenschaft als Präsidentin des Deutschen Mieterbundes und Berlins Stadtentwicklungssenator Peter Strieder waren ebenso gekommen wie die früheren Bundesminister Eduard Oswald, Günter Rexrodt und Rupert Scholz. Abgeordnete des Deutschen Bundestages und aus Länderparlamenten, mehrere Staatssekretäre, leitende Beamte und führende Vertreter anderer Verbände waren dabei, um Haus & Grund zu gratulieren und in Berlin willkommen zu heißen.

Die Eigentümer zeigen hier im wahrsten Sinne des Wortes Flagge und schlagen - wenn es denn unbedingt sein muß - der Bürokratie ein Schnippchen. Gegen deren zähen Willen bei der Auslegung von städtebaulichen Ausführungsvorschriften hatte Jahn am Vorabend des Festes (während des GRUNDEIGENTUM-Verlagsessens) erst in den oberen Rängen des Berliner Senats durchsetzen können, daß der Zentralverband vor seinem neuen Domizil auch einen Fahnenmast errichten darf. Der letzte hinhaltende Widerstand des obersten städtischen Gestaltungsbeamten (Staatssekretär Stimmann) brach zusammen, als ihm selbst der Mieterbund die gesellschaftliche Bedeutung der Eigentümerorganisation bestätigt hatte. Das bürokratische Berlin kann also auch anders.

Das Grundstück Mohrenstraße 33 war bis zur Bombenvernichtung des Hauses im Jahre 1943 Verbandssitz der deutschen Haus- und Grundeigentümer. 1950 wurde das Grundstück durch die DDR enteignet, nach der Wiedervereinigung 1993 an den Bund Deutscher Haus- und Grundbesitzer (den früheren Reichsbund) zurückübertragen. 1999 wurden Reichsbund und Haus & Grund Deutschland zusammengeführt, im Jahre 2000 wurde der Rohbau des Sitzes erstellt. Nun ist die Dachorganisation der Deutschen Haus- und Grundeigentümer zurück an alter Stelle, wobei das Gesamtareal zwischen Markgrafen-, Mohren- und Kronenstraße bebaut worden ist. An den fünf unterschiedlichen Häusern des Projekts waren die Architekten Claude Vasconi (Paris), Jo Coenen (Maastricht) und Heinz Tesar (Wien) für die Bauherrengemeinschaft aus der Frankfurter DG Immobilien Projekt, der Invers Immobilien Company Berlin und Haus & Grund Deutschland beteiligt. Das Gebäude für Haus & Grund Deutschland hatte der niederländische Reichsbaumeister Professor Jo Coenen entworfen.