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Schmidt-Futterer-Preis für Dr. Johann-Frederik Schuldt
Namen & Nachrichten
03.05.2018 (GE 08/2018, S. 470) Der Berliner Anwalt Dr. Johann-Frederik Schuldt (Sozietät Greenberg Traurig Germany) ist der diesjährige Preisträger des vom Deutschen Mietgerichtstag verliehenen Schmidt-Futterer-Preises, der dem Andenken an den kriegsblinden Mannheimer Landgerichtsrat und Landgerichtsdirektor Wolfgang Schmidt-Futterer gewidmet ist. Schmidt-Futterer gehört zu den eindrucksvollsten deutschen Richtergestalten der Nachkriegszeit.
Als noch nicht 18jähriger Soldat hatte er schwerste Verbrennungen erlitten und das Augenlicht auf beiden Augen verloren. Trotz dieses Handicaps legte Schmidt-Futterer nicht nur als Richter, sondern auch als Mietrechtsautor und Begründer des nach ihm benannten wichtigsten Großkommentars zum Mietrecht, dem Schmidt-Futterer eben, eine erstaunliche Karriere hin. Der Berliner Dr. Johann-Frederik Schuldt erhielt den Preis für seine Dissertation „Mietpreisbremse – Eine juristische und ökonomische Untersuchung der Preisregulierung für preisfreien Wohnraum“, die 2017 im zum Beck-Verlag gehörigen Nomos-Verlag erschienen ist, und die in herausragender Weise und interdisziplinär aus verschiedenen Blickwinkeln die verfassungsrechtliche Zulässigkeit von Mietpreisbegrenzungen (insbesondere der seit 2015 geltenden sog. Mietpreisbremse in §§ 556d ff. BGB) und deren ökonomische Sinnhaftigkeit untersucht. Prof. Dr. Ulf P. Börstinghaus, der auf dem Deutschen Mietgerichtstag am 16. März 2018 anlässlich der Preisverleihung die Laudatio hielt, lobte bereits den Ansatz des jungen Juristen, der das Instru­ment der Mietpreisbremse nicht allein aus Sicht des Privat- und Verfassungsrechts betrachtet habe, sondern auch aus der Sicht der Ökonomie und der Regulierungstheorie. Schuldt habe die ökonomischen Auswirkungen der Begrenzung der Wiedervermietungsmiete auch für Juristen überzeugend und nachvollziehbar herausgearbeitet und aufgrund dieser Ergebnisse die neuen Vorschriften bewertet, was für Juristen ein sicher ungewöhnlicher und auch mutiger Weg sei. Mit Blick auf die im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD vereinbarten mietrechtlichen Justierungen empfahl Börstinghaus den Berliner Politikern ausdrücklich die Lektüre von Schuldts Dissertation. Der Schmidt-Futterer-Preis ist seit 2004 bisher erst dreimal verliehen worden: an den Präsidenten des Deutschen Mieterbundes, Dr. Franz-Georg Rips für seine Arbeit über die Barrierefreiheit (2004), an Prof. Dr. Friedemann Sternel für sein Lebenswerk (2006) und 2018 an Dr. Johann-Frederik Schuldt. Dass der Preis so selten vergeben wird, ist noch einmal eine deutliche Aufwertung von Schuldts Arbeit.
Autor: Dieter Blümmel


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