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Wohnungsbauer sucht Frau
Zweite Vorstandsstelle der Degewo weiterhin vakant
09.12.2016 (GE 23/2016, S. 1466) Ein dreiviertel Jahr ist das nun her, dass der Aufsichtsrat der degewo AG mit drei dürren Sätzen mitteilte, dass er dem Wunsch der Vorständlerin Kristina Jahn gefolgt sei, das Unternehmen vorzeitig zu verlassen – nach nur 15 Monaten im Amt. Bis zur Benennung eines neuen Vorstandsmitglieds werde (der weitere Vorstand) Christoph Beck das Unternehmen als alleiniger Vorstand führen. Das tut er immer noch, und wie es scheint, wird Beck damit noch eine Weile beschäftigt sein.
Zwar hat der Aufsichtsrat inzwischen einige Auswahlrunden mit Bewerbern hinter sich. Und am Ende fanden sich nach dem Filterungsprozess auch noch zwei im Netz. Ein richtig guter Mann, der von einer starken Truppe unter Führung des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup, weiland Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (und kurz nach Erscheinen dieser Ausgabe wohl in selbiger Funktion in der Innenverwaltung), favorisiert wurde. Für die – angeblich nicht ganz so kompetente und schlechter ausgebildete – weibliche Bewerberin machte sich im Wesentlichen ein Aufsichtsratsmitglied – „unter Führung ihrer selbst“, wie Insider spotteten – stark, nämlich Finanz-Staatssekretärin Dr. Margaretha Sudhof, für die die Frauenquote eine Art Heilige Kuh ist. Inzwischen hat der männliche Top-Bewerber allerdings abgesagt. Gut – wirklich gut – unterrichtete Kreise berichten, der Mann habe seine Absage ausdrücklich mit der Berliner Koalitionsvereinbarung begründet. Es muss sich also tatsächlich um einen zum Gebrauch des eigenen Verstandes befähigten Mitmenschen gehandelt haben. Wenn ich mir vor Augen halte, dass es in der Koalitionsvereinbarung von R2G unter der Überschrift „Regenbogenhauptstadt Berlin“ vor allem um die Förderung der (Zitat) „Communities von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen, Transgendern, Intersexuellen und Menschen, die sich als Queer verstehen (LSBTTIQ*)“ geht (das * hinter LSBTTIQ bedeutet, dass es noch viel mehr unterschiedliche Geschlechter gibt, deren Einzelauflistung den Koalitionsvertrag vermutlich auf über 200 Seiten gebracht hätte), stelle ich mir die Frage, ob nicht auch zwei Männer bei der degewo den R2G-Regenbogen abgebildet hätten. Man hätte ja mal fragen können. Übrigens: Kristina Jahn hat schon wieder einen Job. Nach ihrem LinkedIn-Profil sitzt sie in der Geschäftsführung der conwert Immobilienverwaltung, einer Tochter der großen Conwert SE. Während nach der Mutter der große Wohnungskrake Vonovia derzeit seine Saugnäpfe ausstreckt, beschäftigt sich die Tochter bescheiden mit Haus- und WEG-Verwaltung.